Vanlife in Südengland – Mit dem Wohnmobil durch wilde Natur & charmante Küstenorte

Südengland ist wie geschaffen für eine Reise mit dem Wohnmobil. Weite Landschaften, historische Orte, malerische Küstenstraßen und jede Menge ruhige Stellplätze machen die Region zum Traumziel für alle, die das Vanlife lieben.
Auf unserer Rundreise entdecken wir stille Heidegebiete, raue Klippen, uralte Festungen, riesige Moore und traumhafte Strände – und das alles in unserem Van, mit der Freiheit stehen zu bleiben, wo es am schönsten ist.
Vanlife-Tipps für Südengland
- Freistehen erlaubt? In England ist Wildcampen offiziell verboten, wird aber oft toleriert, solange man respektvoll und unauffällig bleibt. Immer lokale Schilder beachten! Breitet euch nicht aus – keine Stühle vor den Van stellen.
- Apps für Stellplätze: Nutze Apps wie Park4Night, Campercontact oder Searchforsites, um ruhige Spots oder offizielle Campingplätze zu finden.
- Frühzeitig ankommen: Viele schöne Stellplätze sind klein – wer gegen Nachmittag eintrifft, hat die besten Chancen.
- Toiletten & Entsorgung: Öffentliche Toiletten sind oft vorhanden, aber Grauwasserentsorgung ist nicht überall möglich – auf nachhaltige Nutzung achten!
- Alternativen zum Freistehen: Unzählige große und kleine Campingplätze – vor allem die kleinen Campingplätzen auf ehemaligen oder noch aktiven Farmen sind schön ruhig gelegen.

Wir fahren vom Eurotunnel in Folkestone noch ein gutes Stückchen weiter bis nach Hat Sussex.
Zunächst müssen wir uns natürlich darauf einstellen jetzt auf der linken Straßenseite zu fahren. Das geht schneller als man denkt. Trotzdem wird das Fahren durch die höhere Konzentrationsleistung natürlich anstrengender als normalerweise.
Auch auf dem Beifahrersitz ist es manchmal aufregend, wenn der Gegenverkehr etwas dichter am Van vorbei fährt. Vor allem wenn es Busse oder LKWs sind.
Stellplatz Nr. 1 – Boo Peep Car Park
Der Boo Peep Car Park ist ein einfacher, ruhiger Parkplatz und liegt mitten in den Ländereien der Boo Peep Farm und im South Downs National Park. Er ist ideal für eine erste Nacht im Van. Freistehen wird hier toleriert und so stehen außer uns mehrere weitere Vans und Wohnmobile dort. Auch Wanderer parken dort ihre PKWs, deshalb ist unser Tipp, kommt möglichst früh dort an.
Die Zufahrt erfolgt über eine schmale Straße mit einigen Schlaglöchern, daher ist Vorsicht geboten, insbesondere für größere Fahrzeuge. Der Parkplatz bietet keine Einrichtungen wie Toiletten oder Wasseranschlüsse, ist jedoch ganzjährig geöffnet und kostenfrei. Uns hat es so gut gefallen, dass wir gleich zwei Nächte geblieben sind.
Um den Car Park herum gibt es wunderschöne Wanderwege, die quer durch die Weiden der Schafe und Lämmer führen. Hunde sind erlaubt, müssen jedoch an der Leine und unter Kontrolle gehalten werden. Die erhöhte Lage auf etwa 167 Metern über dem Meeresspiegel bietet einen herrlichen Blick über die umliegende Landschaft.


Stellplatz Nr. 2 – Ambersham Common
Zwischen Heide und alten Eichen
Wir fahren weiter nach West Sussex, bleiben aber im South Downs National Park, der sich über beide Countys erstreckt. Ziel ist das Ambersham Common, ein weitläufiges Heidegebiet mit weichen Pfaden, Kiefern und offenen Lichtungen. Wir erkunden bei einer Wanderung die ausgedehnten Heideflächen, sehen alte Eichen und laufen auf kleinen Waldpfaden.
Wir übernachten auf einem der vielen Wanderparkplätzen und als wir morgens mit den Hunden spazieren gehen merken wir – besonders im Morgennebel wirkt die Landschaft fast mystisch. Wer es liebt, den Tag mit einem Kaffee im Camper und Vogelgezwitscher zu starten, ist hier genau richtig. Wir bleiben eine Nacht und ziehen dann weiter.



Stellplatz Nr. 3 – Milford on Sea
Meeresluft und entspannter Küstenort
Weiter geht’s für uns Richtung Küste: Milford on Sea ist ein kleiner Ort mit entspanntem Flair und toller Aussicht auf die Isle of Wight. Hier lässt sich wunderbar ein Spaziergang entlang der Küste machen, vorbei an windgepeitschten Wiesen und dann den Kiesstrand entlang. Die salzige Luft, das Rauschen der Wellen und der weite Horizont machen Milford zu einem idealen Zwischenstopp.
Parken mit Van oder Wohnmobil: In und um Milford gibt es einige Parkplätze auch für größere Fahrzeuge. Dort herrscht allerdings Übernachtungsverbot. Aber entlang der Straße unten am Meer gibt es auf dem Seitenstreifen Parkmöglichkeiten an denen das Freistehen toleriert wird. Dort kann man mit Meerblick übernachten, doch Vorsicht, der untere Straßenteil wird je nach Höhe der Tide regelmäßig überspült. Wir parken weiter oben und bleiben eine Nacht.



Stellplatz Nr. 4 – Hembury Hillfort
Wahnsinnig schöne Natur
Wir fahren ins nächste County, nach Devon. Wir stellen uns auf einen Wanderparkplatz im Hembury Fort – ein uralter Laubwald, der besonders im Frühling und Herbst mit intensiven Farben verzaubert. Die Atmosphäre dort ist ruhig und erhaben. Moose bedecken knorrige Äste, und auf den verwurzelten Pfaden lässt sich tief in die Stille der Natur eintauchen. Die Bäume haben es uns angetan, alt und ineinander verschlungen, so etwas Schönes haben wir lange nicht gesehen.
Auf dem Parkplatz spricht uns eine Frau an und wir dachten zunächst, dass sie uns mitteilen möchte, dass wir dort nicht schlafen dürfen. Aber im Gegenteil – sie schenkt uns ungefragt ihre Zeit und gibt uns Tipps für die Erkundung des Waldes. Sie erklärt uns den Weg zu einer Lichtung oberhalb des Waldes, wo wir nicht nur eine unglaubliche Aussicht auf Devon finden werden. Sie erzählte uns, dass zur Zeit Bluebell-Saison ist. Die wunderschönen Frühjahrsblumen blühen nur 6-8 Wochen und wir kommen genau zur richtigen Zeit. Wir finden solche Begegnungen immer so schön und wissen es sehr zu schätzen solche Tipps zu bekommen. Wir genießen die Wanderung dort in vollen Zügen und haben eine ruhige und ungestörte Nacht auf dem Parkplatz.
Falls ihr hier mit dem Wohnmobil nicht übernachten wollt, gönnt euch unbedingt einen Tagesausflug zu diesen uralten Bäumen und dem tollen Blick über das Tal.






Stellplatz Nr. 5 – Dartmoor
Magische Moorlandschaften und Freiheit pur
Wir bleiben in Devon und fahren ins Dartmoor. Für viele der Inbegriff von wilder, ungezähmter Natur – und bislang einer der beeindruckendsten Stopps auf unserer Route. Mit dem Wohnmobil durch das Moor zu fahren ist ein Abenteuer für sich: schmale Straßen, wunderschöne Weitsichten grasende Ponys und Schafe. Hier sind wir wirklich mittendrin in der Natur. Es gibt viele kleine Schotterparkplätze, die zum Freistehen einladen, erlaubt ist es wie in ganz Südengland nicht.
Im Dartmoor darf man sich frei bewegen. Tagsüber erkunden wir die Weiten des Moores, die Hunde wegen der freilaufenden Tiere natürlich an der Leine. Wir erklimmen Hügel und Felsformationen. Auf einer dieser Felsen warten einige Engländer auf den Überflug einiger Spitfire zu Ehren des 80. Jubiläums des VE Day.Dafür haben sie einen Union Jack gehisst. Ein tolles Erlebnis die alten Flugzeuge über uns zu sehen. (Das Youtube Video ist für euch unten verlinkt.)
Wir entschließen uns zu bleiben und werden auch nicht vertrieben. Nachts genießen wir die Stille unter einem beeindruckenden Sternenhimmel. Wer das Vanlife liebt, wird das Dartmoor nie vergessen.




Unsere Youtube Videos aus Südengland